Treffender könnte ein Motto den „Rentner“ und seinen neuen Wirkungskreis im Team der Source One nicht beschreiben: Helmut Helms, Engineering.
Was ist Ihre Aufgabe bei der Source One?
„Die Source One übernimmt im Bereich Engineering sowohl das Konzept als auch die Auslegung, Planung und Umsetzung neuer und vor allem auch neuartiger Anlagen für die Entsorgungsbranche aus einer Hand. Darüber hinaus unterziehen wir bestehende Recyclinganlagen einer verfahrens- und steuerungstechnischen Optimierung, um mehr aus ihnen herauszuholen. Ich bin ein Teil der Source One und in diesem Konstrukt sozusagen das elektrotechnische Bindeglied.“
Woher kennt Sie die Kreislaufwirtschaft?
„Nach dreißig Jahren und mehr als fünfhundert Projekten habe ich in der Branche einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt. Als Projektleiter für Wertstoffaufbereitung habe ich 1993 angefangen, die ersten Gewerbemüllanlagen in Deutschland zu konzipieren. 2014 habe ich mich selbstständig gemacht und die Westphal Elektrik GmbH gegründet. Zehn Jahre lang haben wir weltweit Wertstoffaufbereitungsanlagen installiert. Das bekannteste Projekt in dieser Zeit war wohl die Wertstoffaufbereitungsanlage Linz. Das größte Projekt dagegen war die größte Kunststoffaufbereitungsanlage der Welt, die wir 2022/23 in Motala, Schweden errichtet haben.“
Wofür stehen Sie?
„Für Sicherheit. Ich kann mir auf die Fahne schreiben: Jede Anlage, die ich errichtet habe, war zum Zeitpunkt ihrer Übergabe auf dem aktuellen Sicherheitsstand mit hoher Anlagenverfügbarkeit. Sicherheitstechnik ist mein absolutes Steckenpferd.“
Source One statt Ruhestand – warum?
„Kai Hoyer hat mich gefragt, ob ich nicht Lust habe, mit ihm den Bereich Elektrotechnik in Sortieranlagen voranzutreiben. Und das habe ich. Es ist eine tolle Herausforderung, den Kunststoffaufbereitungsmarkt und seine Wertstellung in der Gesellschaft nach vorne zu bringen. Die Source One ist in der Auslegung, Planung und Ausführung neuer Anlagen viel freier als ich es bislang war. Mit meinem eigenen Unternehmen war ich ausführend tätig. Da die Source One auch das Engineering übernimmt, hat sie andere Mitwirkungsmöglichkeiten. Jetzt kann ich deutlich freier und kreativer arbeiten, um etwas zu bewirken.“
Was möchten Sie nachhaltig bewegen?
„Mein Ziel ist, dass die Kunststoffaufbereitung eine hohe Akzeptanz in der Gesellschaft findet, sowohl politisch als auch kommerziell. Ich möchte, dass wir den nachfolgenden Generationen durch effektives Recycling eine bessere Zukunft ermöglichen und primäre Ressourcen schonen. Im ersten Schritt wäre es wichtig, dass die Verpackungsindustrie intensiver mit den Entsorgern ins Gespräch geht, um Kunststoffe so abzustimmen, dass sie vernünftig wiederverwertbar sind. Doch im Moment braucht der Markt kaum Regranulate. Der Erdölpreis ist niedrig. Erst wenn der Preis wieder steigt oder neue Gesetze zu höheren Anteilen verpflichten, verlangt der Markt nach größeren Mengen an hochwertig aufbereiteten Sekundärrohstoffen. Es gilt, auf diesen Moment vorbereitet zu sein. Dafür möchte ich meine Erfahrung zur Verfügung stellen. Ich freue mich darauf, konstruktiv an neuen Projekten mitzuarbeiten, so dass sie modern, zukunftssicher und energieeffizient umgesetzt werden.“