Kreislaufwirtschaft: Nachbarschaftshilfe in der Automobilindustrie

Nachhaltigkeit beginnt oft in der Nachbarschaft. Der Vorsprung durch räumliche Nähe lässt sich auch auf Ressourceneffizienz und technologische Entwicklungen übertragen. „Man macht sich zu selten bewusst, dass im eigenen Umfeld innovative Unternehmen angesiedelt sind, die genau das umsetzen, was man selbst eigentlich gerade braucht“, sagt Source-One-Projektmanagerin Charlotte Garske. „Dabei ist die klassische echte Nachbarschaftshilfe auch für Unternehmen äußerst wertvoll. Allein der Wissenstransfer ist spannend. Und wenn man miteinander spricht oder sich gegenseitig aushilft, können auch sehr schnell Synergien entstehen.“

Dem Leitgedanken der aktiven Nachbarschaft folgt auch das regionale Fördermittelprojekt „neu/wagen – Transformationsnetzwerk Hannover/Hildesheim“. Das Cluster-Netzwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, regionale Unternehmen der Automobilindustrie bei der „Identifikation und Umsetzung eigener Transformationspfade“ unter anderem mit einem „Arbeitskreis Kreislaufwirtschaft“ zu unterstützen. „In diesem Projekt geht es darum, die Automobilbranche neu zu denken und dabei klassische Ansätze der Kreislaufwirtschaft oder auch innovative Lösungen für mehr Energieeffizienz zu etablieren“, sagt Charlotte Garske. „Wir schauen, welche nachhaltigen Prozesse die Source One innerhalb des Netzwerks aufsetzen kann, um die herstellenden und zuliefernden Unternehmen der Automobilindustrie unserer Region zukunftsfähig aufzustellen.“

Dass Kreislaufwirtschaft und Energieeffizienz nachhaltig einhergehen, zeigt Charlotte Garske in ihrem Vortrag am 13. März im Rahmen des Technologie-Tags für Kunststoffverarbeitung in Hannover auf. Sie spricht auf der „neu/wagen“-Netzwerkmesse über „Energieeffizientes Recycling“ und schlägt eine Brücke zwischen den ausgedienten Kunststoffsteilen der Automobilindustrie, trockenmechanischen Reinigungsverfahren und alternativen Energien am Beispiel der Sortier- und Recyclinganlage der Source One Plastics in Eicklingen.

„Wir können unsere Nachbarn bei ihrer Transformation zu einer zirkulären Werkstoffnutzung sowohl beratend mit unserem Recycling-Know-how als auch operativ mit dem Management der Abfallströme unterstützen“, sagt Charlotte Garske. „Auch die gegenseitige nachbarschaftliche Hands-on-Hilfe ist möglich, wenn mal ein zusätzliches Förderband benötigt wird oder getestet werden soll, wie sich ein Material verhält. Es ist einfach großartig, wenn wir unkonventionelle Ideen ebenso unkonventionell und zeitnah mithilfe von Anlagen, Werkzeugen oder Spritzgussformen aus der Nachbarschaft auf Realisierbarkeit prüfen können. Es macht Sinn, regional gemeinsame Möglichkeiten zu schaffen – damit beschleunigen wir Lösungen.“

 

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11. März 2025