Nachhaltig verknüpft: Kreislauf für chemisches Recycling verwertet Sortierfraktion

Siemer, Landbell, SABIC und Plastic Energy gehören zu den ersten Akteuren der Kreislaufwirtschaft, die Wertstoffströme, Technik und Know-how zusammenführen, um chemisches Recycling in einem Regelbetrieb umzusetzen. Der Zusammenschluss ebnet den Weg für einen geschlossenen Kreislauf von Verbundkunststoffen.

Siemer bereitet bereits aussortierte Anteile von Post-Consumer-Verpackungen mit einer innovativen Sortieranlage in Vechta, Niedersachsen, erneut auf und bringt sechzig Prozent dieser Sortierfraktion, die üblicherweise verbrannt wird, zurück in den Kreislauf. Beliefert wird die Anlage durch Landbell. Verarbeitet werden die neugewonnenen Wertstoffe zukünftig in der zurzeit im Bau befindlichen Recycling-Anlage von SABIC und Plastic Energy in Geleen. Der nachbearbeitete Altkunststoff wird dort verölt, veredelt und zu neuem Rohstoff aufbereitet.

Source One hat sowohl die neuartige Aufbereitungsanlage von Siemer in Vechta entwickelt als auch die beteiligten Akteure zu ihrem wirtschaftlich attraktiven und ressourcenschonenden Kreislauf verknüpft. In diesem Prozess konnte die Source One ihre Kernkompetenzen Beratung, Ent-wicklung und Beschaffung zu einem Mehrwert für jedes einzelne Unternehmen innerhalb der neuen strategischen Partnerschaft einbringen. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir die beteiligten Akteure zusammengebracht und durch die Entwicklung einer technologischen Brücke miteinander verbunden haben“, sagt Kai Hoyer, Geschäftsführer der Source One GmbH.

Die neue Aufbereitungsanlage von Siemer in Vechta ist eine frühere Sortieranlage für Leichtverpackungen. Source One hat die Anlage überholt und für die Wertstoffgewinnung aus bislang nicht-verwertbaren Post-Consumer-Abfällen neu ausgelegt. Jetzt sortiert die Anlage die als minderwertig klassifizierte Fraktion von Verpackungsabfällen mithilfe neu kombinierter Technologien noch einmal nach und bereitet sie für das chemische Recycling auf. Es ist eine der ersten Sortieranlagen, die Schmutz, Fremd- und Störstoffe von den verbliebenen Kunststoffanteilen trennen kann. Ihre Input-Kapazität beträgt 25.000 Tonnen pro Jahr.

„Es war spannend, ein neues technisches Konzept auf die Gegebenheiten einer alten LVP-Anlage aufzusetzen“, sagt Kai Hoyer. „Die besondere Her-ausforderung lag in der kurzen Zeitschiene, in der wir die Bestandsanlage ertüchtigt haben. Jetzt freuen wir uns darauf, die Kreislaufwirtschaft mit ähnlich effektiven und nachhaltigen Lösungen weiter voranzutreiben.“

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26. Juli 2023